Es gibt Orte auf Sardinien, an denen die Kombination von Natur und Kultur unvergessliche Emotionen bietet. Die Straßen und die Dorfplätze werden zu Bühnen und zugleich zu Bühnenbilder, die in eine Natur eingebettet sind, die schon allein atemberaubend ist. Die Nacht der Dichter, im römischen Amphitheater von Nora, lassen die schwülen Julinächte plötzlich magisch werden, und während des Kinofilmfestivals bietet der Sternenhimmel über der unbewohnten Tavolara Insel eine unglaubliche Naturkulisse.
Nicht umsonst wurde die Insel als faszinierendste Freiluftarena der Welt bezeichnet. Egal wann: Sardinien ist immer eine Reise Wert.
Events und Dorffeste
RELIGIÖSE FESTE UND FOLKLORISTISCHE VERANSTALTUNGEN IN SARDINIEN
In Sardinien werden Dorffeste organisiert die als Sagra bezeichnet werden. Diese werden im Freien gefeiert, mit Volksmusik und -tänzen, und den traditionellen sardischen Kostümen. Man sieht öfters dabei auch die sardischen Masken der Barbagia und von einem Ort zum anderen gibt es dabei auch typische Spiele der Gegend und leckere Delikatessen, die einem auch gerne angeboten werden.
Diese Dorffeste auf Sardinien sind auch eine einzigartige Gelegenheit, versteckte und unbekannte Orte der Insel zu entdecken und die große Gastfreundschaft der Sarden zu schätzen.
Während des ganzen Jahres, von Nord nach Süd, empfängt Sie jedes Dorf mit seinem eigenen kleinen Festival. Straßenhändler überfluten die Straßen, die handgefertigte Handwerksprodukte, aber auch Speisen, erlesene Weine und den leckeren sardischen Nougat verkaufen: den Torrone. Spaß ist dabei garantiert.
Wenn Sie zum Beispiel herausfinden wollen was die Zipola ist, bleibt Ihnen nichts anders übrig als nach Narbolia, in der Provinz von Oristano, Anfang März, zum Zipola Festival zu gehen. Es erwartet Sie ein süßlich frittierter Duft in der Luft, der die Insel während der ganzen Karnevalszeit umwölkt.








Während des Dorffestes in Narbolia lassen die tüchtigen Hausfrauen dieses typische Karnevalsgebäck in der Pfanne brutzeln. Es werden auch andere Gerichte angeboten, die Sie mit einem guten Glas Wein von Narbolia begleiten können, während das ganze Dorf am feiern ist. Im März findet in Buggerru das Seeigel Hafenfest statt. Der Steg füllt sich mit improvisierten Köchen, aber auch Spezialisten der sardischen Küche, die für die Freude der neugierigen Leute, Seeigel und auch andere Teller vorbereiten. Die perfekte Gelegenheit um das einst arme Leute Essen zu genießen.
Zur Osterzeit wird in Tonara das Torrone Fest organisiert. Es handelt sich dabei um einen knusprigen und süßen sardischen Nougat, der mit Honig, Mandeln und Walnüssen zubereiten wird. Wie vor 200 Jahren wird er heute noch in einem mit Stechpalmenholz angeheiztem Ziegelofen zubereitet.
Olbia schmückt sich am 15.Mai zum Patronenfest. San Semplicio ist laut Geschichte, der erste Bischof in Sardinien, und auch der einzige sardische Bischof der mit der Palme des Martyriums geschmückt ist. Verpassen Sie die Prozessionen, Kostümtänze und die Feuerwerke nicht. Zu seinen Ehren wird auch das Muschelfest in Olbia organisiert. In einer rießigen Pfanne werden die Cozze alla marinara gekocht und in verschiedenen Öfen der Stadt werden auch überbackene Miesmuscheln vorbereitet. Dabei fließt der Vermentino Weißwein in Strömen. Ein weiteres sehenswerte Dorffest ist das Fest des Brotes von Gonnosfanadiga. In der kleinen 6.000 Einwohner Dorf gibt es 7 Bäckereien die alle verschiedene Brotsorten zubereiten.
KARNEVAL UND DIE RELIGIÖSE VERANSTALTUNGEN AUF SARDINIEN
SEIT IMMER EIN AN SEINEN TRADITIONEN VERBUNDENES STOLZES LAND
Der erste Termin des Jahres mit der sardischen Tradition ist die Sartiglia. Es handelt sich dabei um ein Pferderennen, das seit dem Jahr 1546 in der Stadt von Oristano, am Sonntag vor der Fastenzeit und am Faschingsdienstag stattfindet. In den beiden Tagen stehen sich die Bauern- und die Tischlerzunft gegenüber. Das Rennen wird von „Su Componidori“, dem Waffenmeister, geleitet. Er ist auch derjenige der die Reiter auserwählt, die am Rennen um den Stern teilnehmen werden. Je mehr Sterne gestochen werden, desto besser wird die Ernte ausfallen. Mit anderen Worten liegt das Schicksal des Städtchens in der Geschicklichkeit der Reiter. Besonders interessant ist die am frühen Morgen stattfindende Einkleidung des Su Componidori, an Hand der Massaieddas.
Die Seele des religiösen Tourismus ist das Zusammentreffen von Farben, Bräuchen und Traditionen. Immer mehr Menschen zieht zu diesen Veranstaltungen. Am 1. Mai feiert Cagliari seinen Sant’Efisio, der mit freudig verzierten Karren, den „traccas“ durch die Altstadt von Cagliari getragen wird, und am Ende des Festes bis nach Nora, bei Pula, in einer 40 Kilometer langen Prozession gebracht wird. Bei diesem Fest tragen über 3.500 Sarden die Tracht Ihres Dorfes und über 200 Reiter trotten auf den geschmückten Pferden durch die Gassen. Am 4. Mai wird die Statue des Heiligen dann wieder von seiner Märtyrerkirche in Nora zu seiner kleinen Kirche in Cagliari bei einer wieder 40 Kilometer langen Prozession zurückgebracht.
Am dritten Montag nach Ostern beginnen hingegen in der gleichnamigen Ortschaft, die Feierlichkeiten zu Ehren des Märtyrer Sant’Antioco, dem Beschützer der Insel und Schutzpatron Sardiniens. Dies ist aber nur der erste Termin eines Festes, das auch am 1. August, zum Dank der Ernte und seiner Widmung der katholischen Kirche, und am 13. November, am Tag des Todes des Heiligen, seit 1615 (Jahr an dem seine Reliquien gefunden worden sind) gefeiert wird. Zu diesem Anlass werden die ‚Coccois de su Santu‘ zubereitet: ein typisches sardisches Grießbrot welches mit Blumen- und Vögelmotiven und goldenem Papier verziert werden. Damit wird die Statue des Heiligen geschmückt. Auch ihm zu Ehren findet in den engen Gassen ein Festumzug mit den ‚traccas‘ und den sardischen Trachten statt. Neben der festlichen Atmosphäre kommt das Gefühl des Glaubens der Einwohner hinzu, die dem Sant’Antioco den Schutz ihrer Lieben anvertrauen.
